„Wir waren wie Brüder“ beschreibt eine Coming-of-Age Geschichte in der Brandenburger Provinz der Wende- und Nachwendezeit.
In rauer und gewaltvoller Sprache beschreibt Daniel Schulz die Lebensumstände des Protagonisten und spiegelt dadurch die alltägliche Gewalt und den rauen Ton, der im Freundeskreis vorherrscht, wider. Die Geschichte zeigt eindrücklich, wie allgegenwärtig und fast selbstverständlich Rassismus und Antisemitismus im täglichen Leben des Protagonisten sind. Dieser Roman zeigt nicht nur die rechte Gewalt, die der Hauptfigur widerfahren ist, sondern erzählt auch von Anpassungsstrategien und dem Dazugehören, um nicht aufzufallen und sich sicherer zu fühlen. Schulz beschreibt eindrücklich die ablehnende Gefühlslage des Protagonisten, wenn sich sein Umfeld rassistisch oder antisemitisch äußert. Der Roman spielt zwar in der Brandenburger Provinz der 90er Jahre, kann aber als Blaupause auf die meisten ländlichen Gebiete und deren Umstände der Jetztzeit übertragen werden.
Im Vorfeld der Lesung findet ab 17.30 Uhr ein kurzer Stolperstein-Spaziergang in Ilmenau statt. Treffpunkt ist vor der St. Jakobuskirche.
Zudem sind einige Organisationen, die sich gegen Rassismus, Diskriminierung und Antisemitismus aussprechen mit Infoständen vor Ort.
Die Lesung ist kostenfrei und wird von Lokale Partnerschaft für Demokratie im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben und Denk bunt gefördert.
Ausschlussklausel: Die Veranstaltenden behalten sich vor, Teilnehmende von der Veranstaltung auszuschließen, wenn diese durch ihr Verhalten, insbesondere durch rechtsextreme, rassistische und antisemitische Äußerungen die Veranstaltung grob stören oder der rechtsextremen Szene bzw. Parteien oder Organisationen zuzuordnen sind.